Leipziger Frachtflughafen blockiert

Leipziger Frachtflughafen blockiert

Leipziger Frachtflughafen blockiert

10.07.2021, Schkeuditz. Klimagerechtigkeitsaktivist:innen blockierten in der Nacht von Freitag auf Samstag für zwei Stunden die LKW-Zufahrt zum DHL-Frachtflughafen Leipzig/Halle. Sie wurden gegen Mitternacht von der Polizei gekesselt und nach Abhalten einer Spontankundgebung in Gewahrsam genommen.

Mit der Aktion stellen sich die Aktivist:innen den Ausbauplänen der
Landesregierung entgegen. Die erfolgreiche Blockadeaktion war der bisher radikalste Protest gegen den Ausbau des Flughafens.

„Der Rückbau von Flughäfen ist bitter nötig“, mahnt Pressesprecherin Paula Vogel mit Blick auf das Klimaurteil des Bundesverfassungsgerichts. “Die Politik muss stärker umsteuern als bisher, um den Flugverkehr langfristig zu reduzieren. Es ist ein Skandal: Seit kurzem wissen wir, dass auf europäischer Ebene Frachtflüge von einer neuen Kerosinsteuer ausgenommen werden sollen. In Sachsen wird die Verkehrswende unterdessen verschleppt. Anstatt ÖPNV, Bahn und Radverkehr sowie alternative Verkehrsmöglichkeiten zu fördern, befeuert die sächsische Landesregierung mit diesem Projekt die Klimakrise und handelt für Großkonzerne wie DHL anstatt für die Bevölkerung. Auf diese Weise steuern wir ungebremst in ein 3-Grad-Szenario mit verhängnisvollen Auswirkungen bei uns, und mit noch viel bedrohlicheren Auswirkungen für die Menschen im globalen Süden”, so Vogel weiter.

Der friedliche Protest wurde gegen 1 Uhr von der Polizei aufgelöst, mehrere Dutzend Aktivist:innen wurden in Gewahrsam genommen. Die Ingewahrsamnahme folgte auf Ermittlungsbestrebungen aufgrund einer Anzeige seitens DHL, die vorgab, einen Millionenschaden durch die Aktion einzubüßen.

Die Bürgerinitiative “Gegen die neue Flugroute”, die “IG Nachtflugverbot” und das “Aktionsbündnis gegen den Flughafenausbau LEJ” sind in der Vergangenheit wiederholt gegen den Ausbau auf die Straße gegangen und haben in vielen Veranstaltungen zu der gesundheitsschädlichen Ultrafeinstaub- und Lärmbelastung informiert.

“Wir erklären uns solidarisch mit den Protesten der Anwohner:innen und
haben durch diese erfolgreiche Aktion klar gemacht, dass Klimaschutz vor Profitinteressen stehen muss! Wir kämpfen an der Seite von
Anwohner*innen, LEJ ist und bleibt ein Ort des Widerstands!“, so die
Pressesprecherin Kira Zweig von “CancelLEJ”.

Pressekontakt:
Paula Vogel
Tel.: 01632486443
Mail: presse-cancel-LEJ@riseup.net

Fotos zur freier Verwendung (Credits: Tim Wagner) auf Flickr: https://flic.kr/s/aHsmWfbhJa

Social Media: Twitter @CancelLej, Instagram @cancel_lej

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