Aktionskonsens

Dieser Aktionskonsens ist ein verbindlicher Rahmen unserer Aktion Zivilen Ungehorsams. Er wurde in einem gemeinsamen Prozess von Am Boden bleiben im Konsens beschlossen. Der Aktionskonsens ist die Voraussetzung dafür, dass die Aktion für alle Teilnehmenden gut einzuschätzen ist. Alle Menschen, die sich dieser Vereinbarung anschließen, laden wir herzlich ein, sich an unserer Aktion zu beteiligen.

Vom 30.10-01.11.2020 werden wir gemeinsam mit vielen Menschen durch Aktionen des Zivilen Ungehorsams die geplante Eröffnung des BER stören. Wir setzen damit ein Zeichen gegen das Wachstum der Flugindustrie und die Verbrennung von Kerosin, eine der entscheidenden Ursachen für die globale Klimaüberhitzung und ihre dramatischen Folgen. Die Politik bleibt angesichts der Klimakrise untätig. Wir erachten es daher als notwendig, bewusst Regeln zu brechen, um die essentiellen Veränderungen hin zu einer sozial- und klimagerechten Lebensweise herbeizuführen.

Bei unserer Aktion hat die Sicherheit aller Beteiligten oberste Priorität. Wir werden uns ruhig und besonnen verhalten, wir gefährden keine Menschen, von uns wird keine Eskalation ausgehen, und wir werden uns nicht provozieren lassen. Wir werden mit unseren Körpern blockieren. Es ist nicht das Ziel, Infrastruktur zu zerstören oder zu beschädigen.

Um dem aktuellen Infektionsgeschehen durch die Covid-19-Pandemie angemessen zu begegnen, wurde ein umfassendes Hygiene– sowie Rückverfolgungskonzept erarbeitet. Wir werden uns im Rahmen der gesamten Aktion an diese Konzepte halten, um das Risiko von Ansteckungen so gering wie möglich zu halten und gegebenenfalls Infektionsketten unterbrechen zu können.

Unsere Aktion richtet sich nicht gegen einzelne Flugreisende, die Flughafenmitarbeitenden oder die Polizei, sondern gegen die Luftfahrtindustrie und die Politik, die deren Macht- und Profitinteressen erhält und unterstützt.

Über das Ende der Blockade wird in Absprache mit den Supportstrukturen und dem Delegiertenplenum entschieden. Wenn Kleingruppen die Blockade darüber hinaus aufrecht erhalten wollen, entscheiden einzelne ABb- und Support-Strukturen, ob und wie sie diese weiterhin unterstützen können. Wir erklären uns solidarisch mit Kleingruppen, die im Rahmen des Aktionskonsenses autonom den Betriebsablauf des Flughafens stören.

Wir kommen aus verschiedenen sozialen Bewegungen und politischen Spektren. Gemeinsam übernehmen wir die Verantwortung für das Gelingen der Aktion. Wir wollen eine Situation schaffen, in der wir aufeinander achten und uns gegenseitig unterstützen. Ob protesterfahren oder nicht, alle sollen teilnehmen können. Mit anderen Beteiligten und Betroffenen ist uns eine wertschätzende und respektvolle Kommunikation wichtig. Jegliche Form von Rassismus, Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus und anderer Diskriminierung hat bei Am Boden bleiben keinen Platz.