Sofortprogramm für Klimagerechtigkeit und eine grundlegende Umgestaltung der Wirtschaft – Bewegungsakteure veröffentlichen umfassendes Maßnahmenpapier

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Sofortprogramm für Klimagerechtigkeit und eine grundlegende Umgestaltung der Wirtschaft – Bewegungsakteure veröffentlichen umfassendes Maßnahmenpapier

Berlin, 4. Dezember 2019 – Ein Bündnis aus Organisationen der Klimagerechtigkeitsbewegung hat am Mittwoch ein Forderungspapier für eine umfassende Neuausrichtung der deutschen Klimapolitik vorgelegt. Die Gruppen kritisieren das Klimapaket der Bundesregierung scharf. Stattdessen schlägt das Bündnis in einem „Sofortprogramm Klimagerechtigkeit“ erste Schritte zu einer grundlegenden Umgestaltung der Wirtschaft vor, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzen zu können.

Zu den Erstunterzeichner*innen, die das Papier unterstützen, gehören unter anderem Am Boden bleiben, ausgeCO2hlt, Animal Climate Action, Free the soil, Orgateam Gerechte 1,5 Grad – Klimaplan von unten.

„Das Klimapaket, dass die Bundesregierung verabschiedet hat, ist absolut ungenügend, um die Klimakrise abzuwenden“, so Alex Westphal aus dem Bündnis für das Sofortprogramm. „Wir fordern, dass wir uns auf den Weg zu einem umfassenden Umbau unserer Wirtschaft zu begeben. Unsere Wirtschaft muss an den Grenzen des Planeten ausgerichtet sein, statt unsere Lebensgrundlagen zu zerstören.“

Das Bündnis schlägt daher Maßnahmen für die Sektoren Energie, Landwirtschaft, Mobilität, Wohnen, Handel und Finanzen vor, die jeweils auf starke Verminderung klimaschädlicher Prozesse, den Aufbau ökologischer Alternativen und die soziale Sicherung der menschlichen Grundbedürfnisse abzielen. Die Forderungen reichen von einem Verbot von Kurzstreckenflügen, einen weitgehender Ausstieg aus synthetischen Düngemitteln bis 2030 bis zu 100% erneuerbare Energien im Jahr 2025.

„Damit Maßnahmen für Klimaschutz effektiv sind, aber nicht für wachsende Ungerechtigkeit sorgen, müssen gleichzeitig die Möglichkeiten für gesellschaftliche Teilhabe verbessert werden“, so die Autor*innen. Der Klimagerechtigkeitsplan fordert unter anderem eine Verdopplung des Mindestlohns sowie ein Maximaleinkommen, um die aktuell großen Unterschiede zwischen Arm und Reich anzugleichen. Auch die Bereitstellung von legalen Fluchtwegen nach Europa und die Anerkennung von Migration als einen integralen Bestandteil zur Anpassung an den Klimawandel gehören zum Sofortprogramm.

„Momentan profitieren wenige Konzerne und reiche Privatpersonen von der Zerstörung des Klimas.  Wenn wir gesellschaftlichen Reichtum umverteilen, haben wir die Möglichkeit, die notwendigen radikalen Veränderungen anzugehen, die die Klimakrise abwenden können, ohne den demokratischen Rückhalt dafür zu verlieren“, erläutert Alex Westphal die Ziele des Forderungspapiers.

Das komplette Sofortprogramm finden Sie hier:

Ein umfassendes Konzept für eine gerechte Reduzierung des Flugverkehrs finden Sie hier:

Für Rückfragen: Pressekontakt Am Boden bleiben

Dorothee Häußermann
0179-4379352
presse@ambodenbleiben.de

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