Heutiger Luftverkehrsgipfel: Kritik an weiteren Milliarden für Flugindustrie

Heutiger Luftverkehrsgipfel: Kritik an weiteren Milliarden für Flugindustrie

Heutiger Luftverkehrsgipfel: Kritik an weiteren Milliarden für Flugindustrie

Scheuer will milliardenschweres Rettungspaket für Flughäfen ++ ‘Am Boden bleiben’ fordert Schließung aller Regionaflughäfen  

Berlin, 6. November 2020 – Anlässlich des heutigen Luftverkehrsgipfels von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) regt sich Kritik an einem neuen Milliardenpaket für die Flugindustrie. Die Initiative ‘Am Boden bleiben’, die zuletzt durch eine Blockade der BER-Eröffnung bekannt wurde, fordert, jetzt nicht weitere Steuergelder in das klimaschädlichste Transportmittel zu stecken. 

“Regionalflughäfen schrieben schon vor Corona rote Zahlen und wurden mit Steuergeldern künstlich am Leben erhalten. Es macht sowohl aus ökonomischer als auch aus sozialer und ökologischer Sicht Sinn, Regionalflughäfen jetzt zu schließen”, so Lena Tucnak, Sprecherin von ‘Am Boden bleiben’. “Um die Klimakrise zu verhindern, müssen wir Kurzstreckenflüge gänzlich auf die Schiene verlagern und auch Mittel- und Langstrecken reduzieren. Wir brauchen daher deutlich weniger Flughafenkapazität.”

Schon vor Corona profitierten Flughafenbetreiber und Fluggesellschaften von weitreichenden Subventionen. Laut einer im August 2020 veröffentlichten Studie von FÖS und BUND sind Regionalflughäfen kaum wirtschaftlich zu betreiben. Zehn der 14 Regionalflughäfen in Deutschland sind dauerhaft von staatlichen Subventionen abhängig und haben keine Verkehrsfunktion für die regionale Wirtschaft. Begründet werden Steuergelder für die Luftfahrtindustrie mit Arbeitsplätzen. 

Dazu Lena Tucnak: “Was gerade gemacht wird, ist, Arbeitsplätze am Leben zu erhalten, mit dem einzigen Ziel, Arbeitsplätze am Leben zu erhalten. Das ist absurd. Wir müssen die Corona-bedingte Pause im Flugverkehr nutzen, um umzusteuern und Arbeitsplätze dorthin zu verlagern, wo wir sie brauchen: Bei der Bahn, bei erneuerbaren Energien, im Gesundheitswesen, in klimarelevanten Bereichen. Dieser Übergang kann nicht auf Kosten von Beschäftigten gestaltet werden.”

In der Kampagne #SavePeopleNotPlanes stellten sich bisher ca. 350 Organisationen und über 100.000 Einzelpersonen gegen Rettungspakete an die Flugindustrie. Stattdessen sollen Alternativen wie Zugverkehr gefördert und Arbeitsplätze verlagert werden. Zudem brauche es ein Ende der Steuervorzüge für die Luftfahrt, insbesondere solle eine Kerosinsteuer eingeführt werden, so die internationale Kampagne. Sie wird vom internationalen Netzwerk ‘Stay Grounded’ koordiniert, bei welchem ‘Am Boden bleiben’ Mitglied ist. 

Weitere Informationen:

Presse-Kontakt: 

Lena Tucnak, +49 176 7340 6753, presse@ambodenbleiben.de 

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